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Melanie Büttner: Trauma und Sexualität / Verletzte Seele, verletzter Körper, verletzliche Sexualität

Beginn:
4. Sep 2020, 12:30
Ende:
5. Sep 2020, 17:00
Anmelde​schluss:
3. Sep 2020, 12:30
Kurs-Nr.:
161 MB
Preis:
350,00 EUR
Ort:
Bemerkungen:
Live-Webinar / Online-Seminar
0
Referent*in:
Datum Beginn Ende Dauer Raum
4. Sep 202012:3019:30
5. Sep 202010:0017:00

Beschreibung

Diese Fortbildung wird aufgrund der aktuellen Lage als Live-Webinar / Online-Seminar angeboten.

Eine Fortbildung nur für Frauen!

Menschen, die in der Vergangenheit sexueller Gewalt ausgesetzt waren, erleben ihre Sexualität oft als problematisch. Jemandem zu vertrauen, der ihnen körperlich nah kommt, fällt ihnen schwer. Bedürfnisse und Grenzen zu spüren ist für sie kaum möglich. Berührungen führen dazu, dass sie am liebsten weglaufen möchten. Angst, Ekel, Übelkeit oder Ohnmacht steigen in ihnen auf. Der Körper spürt nichts mehr, der Geist schaltet ab oder geht weg. Oft ist der Sex schmerzhaft oder gar nicht möglich, weil sich im Intimbereich alles verkrampft. Das alles ist so schwer zu ertragen, dass viele Betroffene der Sexualität lieber aus dem Weg gehen. Andere wollen ihre Partner*innen nicht enttäuschen und versuchen es irgendwie auszuhalten, doch es geht ihnen nicht gut damit. Es gibt aber auch Betroffene, die sich selbst sexualisieren und objektifizieren. Ein ungestilltes Bedürfnis nach Zuwendung zieht sie zu immer neuen Sexpartnern. Sie lassen sich auf sexuelle Kontakte ein, ohne sich vor ansteckenden Krankheiten, ungewollter Schwangerschaft oder gewalttätigen Übergriffen zu schützen.

Gleichzeitig haben nicht nur viele Betroffene, sondern auch ihre Therapeuten Berührungsängste, wenn es darum geht, die Sexualität zum Thema in der Therapie zu machen. Dahinter stehen oft Befürchtungen, es könne zu psychischen Destabilisierungen kommen, wenn man sich der Sexualität näher zuwende. Zusammen mit der Unsicherheit, wie mit diesem tabuisierten Thema in der Psychotherapie umzugehen ist, wird eine solche Sorge leicht zum Hemmnis für Weiterentwicklung und paradoxerweise auch für dauerhafte Stabilisierung. Zusätzlich fehlt es zumeist an den nötigen therapeutischen Werkzeugen.

Unter welchen sexuellen Störungen leiden Betroffene von sexueller Gewalt? Gibt es behutsame und sichere Wege, das Thema Sexualität in die Behandlung zu integrieren?

Dieser Workshop vermittelt:
– Grundlagenwissen zu sexuellen Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen
– Know-how für die traumasensible Sexualanamnese und Diagnostik
– einen therapeutischen Ansatz, der Elemente aus der Trauma-, Sexual-, Körper- und systemischen Therapie verbindet.

Der Workshop beinhaltet:

  • Fallvorstellung per Video 
  • Live-Gespräche mit einer Patientin, die aus ihrem Therapieverlauf berichtet, Fragen beantwortet und mit den Teilnehmerinnen diskutiert  
  • Kleingruppenarbeit in Breakout-Sessions 
  • Selbsterfahrungsanteile 
  • Live-Umfragen 
  • Pausenräume zur persönlichen Begegnung

Diese Fortbildung wird von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 16 Punkten akkreditiert.

Zielgruppe
Der Workshop richtet sich ausschließlich an Frauen in therapeutischen und beraterischen Berufen, wie z. B. psychotherapeutisch tätige Psychologinnen, Ärztinnen, Sozialpädagoginnen und Heilpraktikerinnen, aber auch an Sexualtherapeutinnen, Sexualberaterinnen, Körpertherapeutinnen und Physiotherapeutinnen.

Technische Voraussetzungen für die Teilnahme:
PC, Laptop oder Tablet mit Kamerafunktion
Weitere Infos folgen nach Anmeldung.


Literatur:
Büttner, M. (Hrsg.). Sexualität und Trauma – Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen. Schattauer, 2018.


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