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Laurence Heller, PhD (USA): Scham und Schuld aus der Perspektive des Neuroaffektiven Beziehungsmodells (NARM™)

Beginn:
4. Feb 2021, 18:00
Ende:
6. Feb 2021, 21:00
Anmelde​schluss:
3. Feb 2021, 18:00
Kurs-Nr.:
184LH
Preis:
275,00 EUR
Ort:
Bemerkungen:
Live-Webinar / Online-Training
0
Referent*in:
Datum Beginn Ende Dauer Raum
4. Feb 202118:0021:00
5. Feb 202118:0021:00
6. Feb 202118:0021:00

Beschreibung

Scham und Schuld aus der Perspektive des Neuroaffektiven Beziehungsmodells (NARM™)

Die Wurzeln lebenslanger toxischer Scham- und Schuldgefühle sind oft in der inneren Not infolge früher Entwicklungs- und Schocktraumen zu suchen. Scham und Schuld entstehen infolge einer Desorganisation im Nervensystem und schaffen ihrerseits wiederum weitere Desorganisation. 

In ihrem Unvermögen, sich lediglich als “guter Mensch in einer schlechten Situation” zu sehen, erleben Kinder frühe Traumen als persönliches Versagen und Ausdruck davon, dass mit ihnen selbst etwas nicht stimme. Spätere negative Selbstbilder wie “ich bin schlecht” entstehen auf Grundlage der frühen somatischen Empfindung: “Ich fühle mich schlecht.” Auf der Identitätsebene werden Scham- und Schuldgefühle zur Grundlage lähmender Identifikationen und Selbstverurteilungen, die ein Leben lang anhalten können.
Das Verständnis, dass Scham und Schuld mehr mit Fehlern der Umwelt zu tun haben als mit der eigenen Fehlerhaftigkeit, hat bereits vielen geholfen, sich selbst mit anderen Augen und mehr Mitgefühl zu sehen. Hinzu kommt eine transgenerationale Komponente dahingehend, dass Eltern ihre Kinder auf ähnliche Weise beschämen wie sie selbst es als Kinder erleben mussten. Diese Beschämungsdynamik wird verinnerlicht und schließlich gegen sich selbst gerichtet und dann an die nächste Generation weitergegeben. 

Die Teilnehmer*innen erfahren, wie Scham- und Schuldgefühle aus der psychobiologischen Warte von NARM aufgearbeitet werden können. Dabei konzentrieren wir uns auf das Wechselspiel zwischen Identität und Nervensystem und die komplexe Verstärkungswirkung der einen Seite für die andere.

Themen

  • Toxische Scham und Schuld in Abgrenzung zu gesunder Scham und Schuld.
  • Scham und Schuld als psychobiologische Prozesse statt bloßer psychologischer Abwehrmechanismen.
  • Scham ist nicht einfach nur ein Zustand, sondern ein aktiver Vorgang. Wir erkunden eingehend die Fortsetzung dieser aktiven Beschämungsdynamik im Erwachsenenalter.
  • De-facto-Verstärkung von auf Scham basierenden Identifikationen durch auf Stolz basierende Gegenidentifikationen.
  • Darlegung der fünf auf Scham basierenden Identifikationen und jeweils entsprechenden auf Stolz basierenden Gegenidentifikationen:

Scham über die eigene Existenz

Stolz auf Erhabenheit über jede "Gefühlsduselei"

Scham über eigene Bedürfnisse

Stolz darauf, Bedürfnisse anderer zu erfüllen ("Kümmerer")

Scham über die eigene Abhängigkeit

Stolz auf Vermeidung von Nähe und Abhängigkeiten

Scham über die eigene Autonomie

Stolz darauf, der “liebe Junge” oder das “brave Mädchen” zu sein

Scham rund um Liebe und Lieben

Romantisieren von Liebe

Scham rund um Sexualität

Der/die “sexuelle Leistungssportler*in”

  • Unterscheidung zwischen Schuld und Scham
  • Arbeit an Scham und Schuld anhand der vier Säulen des NARM-Ansatzes
  • Scham und Schuld und ihre physiologischen Auswirkungen
  • Scham und Schuld und ihre Auswirkung auf das körperliche Erscheinungsbild
  • Scham und Schuld als Artefakte des für das Kind gebotenen Schutzes der Bindungsbeziehung

Der Workshop beinhaltet:

  • PowerPoint-gestützte Vortragsteile
  • Videos über seine Arbeit mit Patient*innen
  • Kleingruppenarbeit in Breakout-Sessions 
  • Selbsterfahrungsanteile

Eine Dolmetscherin wird dieses Online-Seminar begleiten und konsekutiv vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzen.

Die Vortragsteile werden aufgezeichnet und können anschließend auf unserer Website im Downloadbereich angeschaut werden.
The lecture parts are recorded and can then be viewed on our website in the download area.

Diese Fortbildung wird von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 12 Punkten akkreditiert.

Zielgruppe
Ärztliche und psychologische Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen und Psychotherapeutische Heilpraktiker*innen, psychosoziale Fachkräfte und Interessierte aus ähnlichen Berufsgruppen

Technische Voraussetzungen für die Teilnahme:
PC, Laptop oder Tablet mit Kamerafunktion


Kategorie