TEL: 040 / 87 50 44 69MAIL: info@fortschritte-hamburg.de
Datum | Beginn | Ende | Dauer | Raum |
30. Aug 2019 | 13:00 | 19:00 | ||
31. Aug 2019 | 10:00 | 18:00 | ||
1. Sep 2019 | 10:00 | 16:00 |
Die neurobiologische Forschung und die Psychotherapie erkennen mehr und mehr die Tatsache, dass nicht nur diejenigen Menschen unter posttraumatischer Belastungsstörung leiden, die schwere, lebensbedrohliche Schrecken erfahren haben, sondern auch Personen, die mit ihnen zusammenleben. Kinder und Enkel tragen oft auf vielfältige Weise die Traumatisierung ihrer Eltern und Großeltern weiter. Etwas, das bei Nachfahren von Holocaust-Opfern und Menschen, die Krieg, Vertreibung, Völkermord und Folter erlebt haben, seit längerem zu beobachten ist. Ein Phänomen, dessen man sich in alten Stammeskulturen bewusst war. Man sah schwere Traumatisierung als ansteckend an und hat starke Rituale entwickelt, um damit umzugehen. Was diese Weitergabe auch für die ganz ‚alltägliche’ Traumatisierung in Friedenszeiten bedeutet, darüber wird erst in jüngster Zeit nachgedacht. Transgenerationales Trauma hat viele Aspekte, so kann man es u.a. als eine frühe Traumatisierung begreifen, als die Folge epigenetischer Veränderungen oder Bindungsstörungen und manchmal auch als Folge von tiefer Loyalität mit den Wurzeln.
Häufig werden diese ‚ererbten’ Traumatisierungen im therapeutischen Prozess nicht leicht als solche erkannt – weil der Fokus der Therapeut*innen nicht dort ist. Stattdessen wird nach einer Störung bei den Nachgeborenen selbst gesucht. Deren Probleme jedoch sind nicht lösbar ohne ein Verständnis für das Lied, das Ereignis, dass dem Echo zugrunde liegt, und die Kette der Traumatisierung auslöste.
Im zweiten Teil steht deswegen die Heilung der alten Wunden, der therapeutische Prozess im Vordergrund. Durch Demonstrationen und eigenes Üben erhalten die Teilnehmer*innen wertvolle Hinweise und Modelle zur Bewältigung von transgenerationaler Traumatisierung und zur Auflösung der traumatischen Organisation im Autonomen Nervensystem. Der Zugang zum Thema der transgenerationalen Weitergabe von Traumatisierungen wird auch anhand der eigenen familiären Verbindungen hergestellt.
Durch die Beschreibung der Ursachen, der Transfer-Mechanismen und der Symptomatik vermittelt diese Fortbildung ein vertieftes Verständnis für die Thematik und die Diagnostik der transgenerationalen Traumatisierung.
Zielgruppe
Psychotherapeut*innen, Ärzt*innen, Körpertherapeut*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpraktiker*innen und Interessierte aus
ähnlichen Berufsgruppen.
Kosten
410,- Euro
In der Seminargebühr sind enthalten: Kalte und heiße Getränke, Gebäck und Obst.
Veranstaltungsort
pro familia Landesverband Hamburg e.V.
Seewartenstraße 10 - Haus 1
20459 Hamburg