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Ellert R.S. Nijenhuis: Diagnose und Behandlung von chronischen traumabezogenen Dissoziationen der Persönlichkeit/ Ein Fortsetzungskurs für Fortgeschrittene

Beginn:
15. Apr 2019, 09:30
Ende:
20. Nov 2019, 17:00
Anmelde​schluss:
14. Apr 2019, 09:30
Kurs-Nr.:
Nr. 61
Preis:
1680,00 EUR
Ort:
Bemerkungen:
Dies ist eine Texteinsicht für die Teilnehmer*innen der aktuell laufenden und ausgebuchten Weiterbildung. Ein Einstieg ist nicht mehr möglich.
Datum Beginn Ende Dauer Raum
15. Apr 201909:3017:00
16. Apr 201909:3017:00
3. Jun 201909:3017:00
4. Jun 201909:3017:00
30. Sep 201909:3017:00
1. Okt 201909:3017:00
19. Nov 201909:3017:00
20. Nov 201909:3017:00

Beschreibung

Inhalte der Weiterbildung

Dieser Kurs umfasst vier Seminare und richtet sich v.a.an Kolleg_innen, die bereits an dem Einführungskurs zur traumabezogenen Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit teilgenommen haben und ihr Können in der Behandlung chronisch- komplex traumatisierter PatientInnen weiter ausbauen wollen.

Der Schwerpunkt der Ausbildungsreihe liegt in der Diskussion und dem Einüben klinischer Fertigkeiten und Interventionen, die sich sowohl aus der Theorie der Strukturellen Dissoziation ergeben, als auch aus der von Janet entwickelten Psychologie der Aktionen, wie es in dem Buch „Das verfolgte Selbst – Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung“ von Onno van der Hart, Ellert Nijenuis und Kathy Steele (Junfermann, 2008) beschrieben wird. Die Inhalte des Buches sind Grundlage für diesen Kurs. Die TeilnehmerInnen können eigene schwierige klinische Fälle vorstellen, um auf dem Hintergrund lebensgeschichtlicher, funktioneller und holistischer Analysen einen detaillierten Behandlungsplan zu erstellen und spezifische Interventionen zu entwickeln und geschickt vorzubereiten. Für die Zeit zwischen den Seminarwochenenden sollen Intervisionsgruppen eingerichtet werden, in denen mit Hilfe von Rollenspielen das Verständnis für dissoziative PatientInnen verbessert werden kann.

Neben den Falldiskussionen werden die vier Wochenenden des Kurses jeweils einen eigenen Schwerpunkt haben.

Erstes Modul

15./16. April 2019 | Mo und Di 9.30 - 17.00 h
Das erste Seminar ist darauf ausgerichtet, die Handlungssysteme der PatientInnen genauer zu untersuchen. Auf Basis der „mentalen Ökonomie“ nach Janet wird hierzu eine Tiefenanalyse der Funktionen der PatientIn erstellt. Wichtig hierbei ist die Untersuchung, welchen psychischen Gewinn und welche Kosten der/die PatientIn im Verlauf ihres/seines Lebens gewisse Handlungen gehabt haben und haben werden und wie ein vorteilhafteres Gleichgewicht zwischen verschiedenen Aktionssystemen erreicht werden kann. An diesem Wochenende wird es auch darum gehen, wie TherapeutInnen ihre PatientInnen darin unterstützen können, die Diagnosekrise zu bewältigen und ihre Phobie der therapeutischen Beziehung und Bindung in der Anfangsphase der Behandlung zu überwinden.

Zweites Modul

03./04. Juni 2019 | Mo und Di 9.30 - 17.00 h
Mit Hilfe einer erstellten Tiefenanalyse soll die Behandlung von Ersatzhandlungen besprochen werden, das sind z.B. Handlungen auf niedrigen Handlungsebenen wie Suizidalität, Substanz (miss/ge) brauch und Abbruch persönlicher Beziehungen, einschließlich der Beziehung zur TherapeutIn und dem therapeutischen Team. Diese Handlungen ersetzen schwierigere aber adaptivere Handlungen einer höheren Ebene. Reflexartige psychische Reaktionen werden aus der Perspektive der Ersatzhandlungen untersucht. In der Gruppe werden Möglichkeiten diskutiert und eingeübt, adaptive reflektierte und experimentelle Handlungen besser aufzubauen und zu halten.

Drittes Modul

30.9/1.10. 2019 | Mo und Di 9.30 - 17.00 h
Die TeilnehmerInnen erproben verschiedene Möglichkeiten, PatientInnen zu unterstützen, ihre traumatischen Erinnerungen zu integrieren. Die Integration traumatischer Erinnerungen sind besonders schwierige psychische Aktionen, die nur dann erfolgreich sind, wenn die PatientIn es schafft, ihre Bindung mit der TherapeutIn und dem therapeutischen Team zu vertiefen und aufrecht zu erhalten. Ziel ist es, psychische Aktionen zu erkennen, die Beziehungstraumatisierte verwenden, um die Bindung in der Beziehung zu zerstören. Es wird die Frage behandelt, wie die Zeichen von (drohenden) Unterbrechungen unterstützender Bin- dung zu erkennen sind, die Bindung in den Beziehungen zu der TherapeutIn und zum therapeutischen Team wiederhergestellt und verbessert werden können.

Viertes Modul

19./20. November 2019 | Di und Mi 9.30 - 17.00 h
Schwerpunkt des vierten und letzten Seminars ist die Übertragung und Gegenübertragung. Die TeilnehmerInnen werden dazu eingeladen, ihre eigenen Reaktionen auf ihre verschiedenen PatientInnen im Sinne der Aktionspsychologie zu analysieren. Hierbei wird deutlich werden, dass Gegenübertragungsreaktionen als Ersatzhandlungen verstanden werden können, die für adaptiveres aber anspruchsvolleres klinisches Verhalten eingesetzt werden. Generell gesehen entstehen Gegenübertragungsaktionen, wenn die Handlungen der/des PatientIn das Verteidigungssystem des/der TherapeutIn ans Tageslicht bringen und damit die TherapeutIn die Fähigkeit verliert, integrativ und therapeutisch zu handeln. Es werden Möglichkeiten erörtert und erprobt, solche verständlichen aber ineffektiven Aktionen aufzufinden, damit umzugehen und sie zu bewältigen.

Ausschreibungstext formuliert mit freundlicher Unterstützung des "Trauma Hilfe Zentrum München e.V. (THZM)"

Zielgruppe
Ärztliche und psychologische Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen und Psychotherapeutische Heilpraktiker*innen. Voraussetzung ist die Teilnahme am Einführungskurs zur traumabezogenen Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit.
Alle Teilnehmer*innen haben selbstverständlich Schweigepflicht, was persönliche Daten und Informationen über Betroffene und über andere Teilnehmer*innen der Seminare angeht, werden aber ermutigt, sich ansonsten untereinander und mit ihren Fachkolleg*innen über die Themen und ihre Seminarerfahrungen auszutauschen.

Teilnehmer*innengröße
Die Gruppengröße liegt zwischen 35 und 55 Personen.

Literaturempfehlungen
www.enijenhuis.nl/books.html

Alle Termine im Überblick

15./16.April 2019
3./4. Juni 2019
30. September/1. Oktober 2019
19./20. November 2019

8 Weiterbildungstage in 4 Blöcken
jeweils 9.30 - 17.00 Uhr

Kosten
8 Ausbildungstage kosten nach Eingang der Rechnung 1.680,- Euro
(pro Wochenende 420,- Euro)

Ratenzahlung in 4 Raten à 432,50 Euro jeweils vor dem Wochenende möglich (1.730,00 Euro). Bitte sprechen Sie uns an.

An allen Weiterbildungstagen erhalten Sie Vollverpflegung

In der Seminargebühr sind enthalten:
Unbegrenzte Anzahl kalter und heißer Getränke.
Kleines 2. Frühstück einschließlich Obst und Joghurt.
Mittags: 3-Gänge Menue mit syrischen Köstlichkeiten.
Nachmittags: Kuchen.

Diese Weiterbildung wird von der Psychotherapeutenkammer/Ärztekammer mit 32 Punkten Kategorie Kenntniserwerb und 32 Punkten Kategorie Reflexion akkreditiert.

Veranstaltungsort
MAZZA – Tagung-und Eventlocation
Der Orient im Herzen Hamburgs
Moorkamp 5
20357 Hamburg
www.mazza-hamburg.de
Anfahrt / Wegbeschreibung

Unterkunft

  • Das Yoho-the young Hotel liegt im selben Haus wie der Veranstaltungsort.
    www.yoho-hamburg.de
  • NH Hamburg Mitte Norge
    Schäferkampsallee 49, 20357 Hamburg
    www.nh-hotels.de
    Das Hotel liegt ca. 3 Minuten vom Veranstaltungsort entfernt.

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