TEL: 040 / 87 50 44 69MAIL: info@fortschritte-hamburg.de
Datum | Beginn | Ende | Dauer | Raum |
19. Mär 2021 | 15:00 | 18:30 | ||
20. Mär 2021 | 09:30 | 13:00 | ||
21. Mär 2021 | 09:30 | 13:00 |
Viele der charakteristischen Symptome von Patient*innen mit Borderline Personality Disorder (BPD) werden deutlicher, wenn wir den Zusammenhang zwischen Bindung, Trauma und belastenden Lebenserfahrungen verstehen.
Manchmal beschreiben BPD-Symptome nur das offensichtlichste oder problematischste Verhalten oder die endgültige Konsequenz eines Problems. Emotionale Instabilität, hohe Reaktivität gegenüber externen Faktoren, ein fast permanentes Gefühl der Verletzlichkeit und große Schwierigkeiten, über längere Zeiträume angemessen oder effektiv zu funktionieren, sind bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen vorherrschend.
Die meisten Menschen mit BPD führen ein chaotisches Leben und haben das Gefühl, nicht in die Gesellschaft zu passen. Dies wird beobachtet und spiegelt sich in den zahlreichen Problemen wider, die sie in ihren Beziehungen zu anderen, in ihrer Perspektive auf die Ereignisse und die Umwelt sowie in ihrem variablen und fragilen Selbstverständnis manifestieren. All dies hängt in gewisser Weise von den Erfahrungen und dem Bindungsstil ab, den sie als Kinder in der Beziehung zu ihren primären Bezugspersonen erworben haben.
In Fällen einer frühen Traumatisierung ist es einfacher, den Zusammenhang zwischen Anamnese und Symptomen zu ermitteln, es gibt jedoch negative Alltagserfahrungen, die nicht immer leicht zu ermitteln sind. Von Bindungsproblemen zu sprechen, bedeutet nicht unbedingt, von missbräuchlichen oder fahrlässigen Eltern zu sprechen. Bindungsprobleme sollten nicht mit stark desorganisierten oder gestörten Häusern in Verbindung gebracht werden. Dies ist eine viel umfassendere Angelegenheit. Schwierigkeiten bei der Abstimmung, Regulierung und Konsistenz in der Eltern-Kind-Beziehung spiegeln sich in ihren Beziehungen als Erwachsene und in den verschiedenen Aspekten der Borderline-Pathologie wider. Traumatische und Bindungsfaktoren sind nicht die einzigen, die die Borderline-Pathologie bestimmen. Das BPD-Gesamtmodell muss auch andere Elemente enthalten. Dieser Workshop befasst sich mit den verschiedenen klinischen Darstellungen von BPD und der Anpassung der Therapie an den Einzelfall.
Inhalte
• 1. Borderline-Persönlichkeitsstörung und Trauma
a) BPD-Kriterien aus der Traumaperspektive verstehen
b) Ähnlichkeiten bei BPD und komplexen Traumata
c) BPD-Untergruppen: Konzeptualisierung
• 2. Komplexes Trauma, BPD und Dissoziation
a) Bindung in der Ätiologie der BPD
b) Trauma in der Ätiologie der BPD
c) Dissoziation und BPD
Dissoziative Symptome
Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit
• 3. Anamnese bei komplexen Traumata und Borderline-Persönlichkeitsstörungen:
a) Bewertungsinstrumente
b) Klinisches Interview bei BPD und komplexem Trauma
Merkmale und Aspekte, die zu beachten sind
c) Ermittlung gemeinsamer Abwehrmechanismen
• 4. Stabilisierung bei BPD und komplexem Trauma. Förderung der emotionalen Regulation
a) Wie kann die Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz verbessert werden?
b) Arbeiten mit Selbstverletzungen, selbstschädigendem Verhalten und Impulsivität
c) Erforschung und Umgang mit Suizidgedanken
d) Ressourcen bei BPD
e) Spezifische Psychoedukation für BPD-Klient*innen
• 5. Werkzeuge, um mit Trauma und Dissoziation zu arbeiten
a) Wie Sie das interne System sicher erkunden können
b) Arbeiten mit doppelter Aufmerksamkeit
c) Arbeiten mit Differenzierung
d) Arbeiten mit inneren Anteilen
Die Vortragsteile werden aufgezeichnet und können anschließend auf unserer Website im Downloadbereich angeschaut werden.
Zielgruppe
Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendtherapeut*innen, Ärzt*innen, Psychiater*innen, psychosoziale Berater*innen, (psychotherapeutische) Heilpraktiker*innen
Die Fortbildung wird von der Psychotherapeutenkammer Hamburg voraussichtlich mit 12 Punkten akkreditiert.
Übersetzung:
Dolores Mosquera wird englisch sprechen.
Eine Dolmetscherin wird diese Fortbildung begleiten und konsekutiv vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzen.
Seminargebühr
295,- Euro
Live-Webinar
Technische Voraussetzungen: PC, Laptop, Tablet oder notfalls Smartphone mit Mikro- und Kamerafunktion.
Zeitnah zu der Fortbildung erhalten die Teilnehmer*innen eine E-Mail mit den Informationen zum Ablauf und zu den technischen Fragen.