TEL: 040 / 87 50 44 69MAIL: info@fortschritte-hamburg.de
Datum | Beginn | Ende | Dauer | Raum |
19. Apr 2024 | 09:30 | 17:30 | ||
20. Apr 2024 | 09:30 | 17:30 |
Ein phasenorientiertes Behandlungsmodell gilt unter Therapeut:innen, die sich mit der Behandlung von Störungen in Verbindung mit Komplextrauma befassen, als das Erfolgversprechendste. In der Traumatherapie mit komplex traumatisierten Patient:innen geht es bekanntlich um drei Phasen der Behandlung:
Phase 1 - Stabilisierung, Phase 2 - Bearbeitung der traumatischen Erinnerung(en) und Phase 3 - Integration und Persönlichkeits-(Re)integration.
Nach der Einschätzung und Fallformulierung steht im Vordergrund der ersten Behandlungsphase die Notwendigkeit einer sorgfältigen Steuerung des Tempos innerhalb der Behandlung. Es gilt auch die Erregungsregulation zu beachten, da viele dieser Patient:innen phobisch auf Therapie und die:der Therapeut:in reagieren und tendenziell Regulationsprobleme haben und ihnen grundlegende Lebenskompetenzen fehlen.
Bei Patient:innen mit dissoziativen Störungen kann es für die Therapeut:innen eine fordernde Aufgabe sein, ein Arbeitsbündnis herzustellen, da viele von ihnen gleichzeitig massive Bindungsprobleme aufweisen. Wütende, aggressive und selbstzerstörerische Anteile sorgen oft für eine Dysregulation der therapeutischen Beziehung, die dem Selbstschutz der Person dient. Bedürftige Patient:innen können die therapeutische Beziehung enorm unter Druck setzen, wenn Therapeut:innen das dringende Bedürfnis verspüren, das Gegenüber zu "retten".
Aber die Behandlung dieser Patient:innen bringt noch viele weitere Herausforderungen mit sich:
Was tun wir, wenn keine unserer Stabilisierungstechniken funktioniert?
Was tun wir, wenn jemand die ganze Sitzung über dissoziiert ist?
Was tun wir, wenn jemand sich während der Sitzung selbst zu verletzen beginnt?
Was tun wir, wenn wir während der Behandlung herausfinden, dass Gewalt und Missbrauch noch anhalten?
Woher wissen wir, dass wir genug Stabilisierungsarbeit gefördert haben, um uns dafür entscheiden zu können, zu Phase 2 überzugehen - der Behandlung traumatischer Erinnerungen?
Und welche Interventionen können wir nutzen, wenn wir mit der Arbeit an Phase 2 beginnen?
In diesem Workshop wird Suzette Boon einige Patient:innen vorstellen, in denen die hilfreichen Interventionen gut vermittelt werden können. Klinische Fälle und das Zeigen von Videos von Therapiesitzungen werden die Prozesse sehr veranschaulichen.
Abschließend wird Suzette Boon auf einige ‘neue’ Therapien in den Niederlanden eingehen, die behaupten, Stabilisierung sei nicht erforderlich und der Fokus solle sich schon viel früher auf die traumatischen Erfahrungen richten. Es ist wichtig, über diese neuen Verfahren Bescheid zu wissen und auf ihre Vorzüge und die mit ihnen verbundenen Gefahren einzugehen.
Eine Dolmetscherin wird dieses Live-Webinar mit Simultan-Übersetzung begleiten. Teilnehmende können wählen zwischen Audio in englisch (Suzette Boon) oder deutscher Übersetzung.
Diese Fortbildung wird voraussichtlich mit 16 Fortbildungspunkten von der Psychotherapeutenkammer Hamburg akkreditiert.
Besonderer Service
Die Vortragsteile werden aufgezeichnet und können anschließend auf unserer Website im Downloadbereich angeschaut werden.
Seminarzeiten
Freitag, 19. April 2024 und Samstag, 20. April 2024, täglich von 9.30 - 12.30 & 13.45 - 17.30 Uhr
Zielgruppe
Ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, Psychiater:innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, Heilpraktiker:innen für Psychotherapie
Seminargebühr
430,- Euro
inklusive Simultanübersetzung, Zugang zu Aufzeichnung / Videos der Fortbildung für 30 Tage und Skript der PowerPoint-Präsentation
Technische Voraussetzungen für die Teilnahme:
PC, Laptop oder Tablet mit Kamerafunktion
Weitere Infos folgen nach Anmeldung.