TEL: 040 / 87 50 44 69MAIL: info@fortschritte-hamburg.de
Datum | Beginn | Ende | Dauer | Raum |
13. Apr 2018 | 12:30 | 19:30 | ||
14. Apr 2018 | 09:30 | 16:30 |
Die Behandlung traumatischer Erinnerungen in der Therapie von chronisch traumatisierten Patient_innen, insbesondere Patient_innen mit komplexer dissoziativer Störung, erfordert gewissenhafte Vorbereitung und äußerste Sorgfalt. Ohne eine solche Vorbereitung kann die Arbeit mit Erinnerungen bei diesen Patient_innen zur Destabilisierung oder sogar Dekompensation führen. Daher benötigen Therapeut_innen eine genaue Kenntnis und tiefes Verständnis der dissoziativen Persönlichkeitsstruktur der jeweiligen Patient_innen, einschließlich der dissoziativen Teile, ihrer Stärken und Defizite und ihrer Beziehungsstrukturen.
Die Theorie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit kann Therapeut_innen anleiten, dieses Verständnis zu erlangen und über damit verbundene Interventionen zu verfügen. Phasenorientierte Behandlung ist der Therapiestandard. Üblicherweise werden die folgenden Behandlungsphasen unterschieden: (1) Stabilisierung, Symptomreduzierung, Skillstraining; (2) Behandlung traumatischer Erinnerungen; (3) (Re-)Integration und Rehabilitation.
Phasenorientierte Behandlung verläuft spiralförmig, so dass die verschiedenen Behandlungsphasen je nach Bedarf des Patienten wechseln können. Mit Hilfe der Struktur der phasenorientierten Behandlung und der Theorie der strukturellen dissoziativen Persönlichkeitsstörung wird dieser Workshop die Teilnehmenden darin unterstützen, die grundlegende vorbereitende Arbeit zu verstehen, die vollständig abgeschlossen sein muss, bevor die traumatischen Erinnerungen fortlaufend behandelt werden. Die Theorie der strukturellen Dissoziation hilft dem/der Therapeut_in, sich bewusst zu machen, welche dissoziativen Persönlichkeitsanteile (und deren Beziehungen untereinander) in die Vorbereitungsphase einbezogen werden müssen, welche Defizite erkannt und behandelt und welche Ressourcen entwickelt werden müssen, damit die Behandlung der traumatischen Erinnerungen erfolgreich sein kann. Besondere Aufmerksamkeit gilt den dissoziativen Anteilen, die den/die Täter idealisieren und denjenigen, die ihn/sie imitieren.
Die Behandlung der traumatischen Erinnerungen beinhaltet per se zwei Ebenen der Intervention: (1) geführte Synthese (dies beinhaltet viele Formen, z.B. auch EMDR) unter Einbeziehung des Teilens einer traumatischen Erinnerung zwischen verschiedenen Anteilen von denen einige in der Gegenwart orientiert sind und (2) geführte Realisierung, ist die Arbeit, die traumatische Erinnerung zum Anteil der eigenen Autobiographie macht.
Dieses Vorgehen und seine Variationen werden ausführlich diskutiert, veranschaulicht durch Videopräsentationen und über Rollenspiele demonstriert und eingeübt. So trägt der Workshop dazu bei, dass die Teilnehmenden sachkundiger und erfahrener darin werden, ihre Patient_innen zu unterstützen, die eigenen traumatischen Erinnerungen in autobiographische narrative Erinnerungen zu transformieren als essentiellen Teil der laufenden Persönlichkeitsintegration.
Diese Fortbildung findet auf Englisch mit konsekutiver Übersetzung statt.
Zielgruppe
Ärztliche und psychologische PsychotherapeutInnen, PsychiaterInnen und Psychotherapeutische HeilpraktikerInnen.
Seminargebühr
375,- Euro
In der Seminargebühr sind enthalten: Kalte und heiße Getränke, Gebäck und Obst.
Diese Fortbildung wird von der Psychotherapeutenkammer mit 16 Punkten akkreditiert.